Aktuelle Ausgabe

Eine Kaffeehausszene sehen Sie auf dem Titel dieser Ausgabe unserer Lesart. Abwarten und Tee trinken ‒ oder Kaffee?  Das wäre eine Möglichkeit der Interpretation, aber das ging uns in der Redaktion nicht durch die Köpfe. Vielmehr interessieren uns Gesprächsräume, wo sie sind und wie sie genutzt werden können. Im Gespräch zu bleiben, ist sicherlich ein Wunsch, der angesichts der aktuellen Situation in der Welt vielfach geäußert wird. Die Figuren unserer Titelgrafik, sie stammt übrigens von der Künstlerin Inge Jastram, die im vergangenen Jahr 90 Jahre alt geworden ist und deren aktuellen Katalog wir vorstellen (S. 54), zeigen eine gewisse Offenheit und eben ‒ Gesprächsbereitschaft. Auch wenn sie alle irgendwie mit sich selbst zu tun haben. Das gehört zum Gespräch dazu: Jede und jeder bringt das eigene Leben mit.

In Sachen Kaffeehaus gibt es noch eine weitere Verbindung vom Titelbild in das Heft. Denn diese Insitution des gemeinsamen Trinkens und Palaverns hat eine lange Tradition. Das Romanische Café in Berlin war in den 1920er und frühen 1930er Jahren eine Institution für Künstlerinnen und Künstler. Ein neues Buch widmet sich der Geschichte dieses Cafés (S. 52). Dessen gastliche Atmosphäre endete, als die Nazis an die Macht kamen. So ist das immer: Wenn FaschistInnen kommen, verschwinden offene Gesprächsräume.

Insofern sind auch in dieser Ausgabe wieder zahlreiche empfehlenswerte, widerständige und bedenkenswerte Bücher, die, jedes für sich nicht nur großartige Lektüren versprechen, sondern eben auch Angebote für Gespräche sind. Und weil immer im März die Leipziger Buchmesse stattfindet, haben wir auch Augenmerk auf das diesährige Gastland Norwegen gelegt.

Stichwort Buchmesse: Es empfiehlt sich, Autorinnen und Autoren auch immer mal live zu sehen und zu hören. So ein vorgetragener (und anschließend diskutierter) Text kann ganz neue (Gesprächs-)Räume und Möglichkeiten des Verständnisses aufschließen. Aus diesem Grund haben wir in der aktuellen Lesart eine Neuerung zu vermelden: Ab dieser Ausgabe listen wir ganz am Ende Termine von großen, wichtigen, schönen Literaturveranstaltungen im deutschsprachigen Raum auf ‒ unter dem Motto Literatur live!

Die bisherigen Rubriken Aufgestöbert und die Vorstellung der Autorinnen und Autoren der Lesart entfallen (ohnehin haben wir fast alle, die für das Journal schreiben, in den  vergangenen Ausgaben vorgestellt).

Wir wissen, dass unsere Möglichkeit, in einem Kaffeehaus zu sitzen und bei einem heißen Getränk das eine oder andere Problem zu erörtern, einander zuzuhören und zu verstehen, sehr privilegiert ist. Es gibt viel zu viele Regionen in der Welt, in denen an einen Besuch im Café nicht zu denken ist, zum Beispiel weil Krieg herrscht. Der immernoch laufende Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist nur einer davon. Aber auch hierzulande ist in den vergangenen Monaten angesichts einer geradezu verantwortungslos geführten Debatte um Migration inklusive der latenten Diffamierung von Menschen mit Migrationgeschichte völlig in den Hintergrund geraten, dass hier auch Menschen leben, die sich einen Besuch im Café schlicht nicht leisten können. Soziale Gerechtigkeit scheint (mit wenigen Ausnahmen) kein Thema zu sein, mit dem Parteien Wahlen gewinnen wollen. (Genauso wenig wie mit Ehrlichkeit in Bezug auf die Klimakrise.)

Dabei wären ein gemeinsames Getränk, eine gemeinsame Mahlzeit vielleicht genau das Richtige, um die Kluft zwischen Menschen, wenn auch nicht zu überbrücken, so doch wenigstens zu thematisieren und ein Bewusstsein für ihre Wahrnehmung zu erzeugen. Dazu  braucht es auch nicht gerade ein piekfeines Kaffeehaus, nur Raum für jeden.

Matthias Schümann und Manfred Keiper

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Erscheinungstermin: 20.03.2025. Die nächste »Lesart« erscheint im Juni 2025

Über uns

Die Lesart ist ein unabhängiges Journal für Literatur und erscheint seit 1994 quartalsweise in Deutschland. Der Vertrieb erfolgt an DirektabonnentInnen und an gegenwärtig ca. 350 Buchhandlungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Herausgeber

Die Lesart wurde von dem in Stralsund an der Ostsee gebürtigen Journalisten und Publizisten Dr. Karsten Schröder 1994 mit Freunden in Bonn als „anderes Literaturmagazin“ gegründet, seit Ende der 90er Jahre von ihm in Rangsdorf bei Berlin weitergeführt. 2019 hat Manfred Keiper (andere buchhandlung) die Lesart übernommen und fungiert als Herausgeber und Verleger. Die Lesart erscheint seitdem in Rostock – ebenso an der Ostsee.

Mitwirkende

Herausgeber: Manfred Keiper (V.i.S.d.P.)
Chefredakteur: Matthias Schümann
Redaktion: Jacqueline Dubberke, Manfred Keiper
Gestaltung: Agentur Novación Grafikdesign, Rostock
Satz, Layout: Gundula Dinse, www.novacion.de
Druck/Vertrieb: TZ-Verlag & Print GmbH, Roßdorf, www.tz-verlag.de

Als RezensentInnen arbeiten über 20 BuchhändlerInnen, JournalistInnen; PublizistInnen und GeisteswissenschaftlerInnen an der Lesart mit.

Konzept & Inhalt

Die Lesart ist ein Journal für Literatur und erscheint vier Mal im Jahr als Printmagazin. Auf 64 Seiten und vier Umschlagseiten im DIN A4-Format werden jeweils ca. 50 – 60 aktuelle Bücher aus den Bereichen Literatur, Kinder- und Jugendbuch sowie Sachbuch, insbesondere aus den Bereichen Geschichte und Kulturgeschichte, Kunst, Musik und Theater, Biografien, sowie Politik und Populärwissenschaften, besprochen.

Die Redaktion ist in der Auswahl der rezensierten Titel unabhängig. Die Auswahl erfolgt durch die Redaktion in Korrespondenz mit den RezensentInnen. Wir besprechen Bücher, die wir auch selbst lesen und ins Regal stellen möchten.

Die Lesart erscheint ausschließlich in deutscher Sprache.

Der Vertrieb erfolgt zum einen an DirektabonnentInnen, zum anderen über ca. 350 Buchhandlungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die die Lesart weiterverkaufen oder als Kundenmagazin einsetzen.

Die Lesart finanziert sich durch Anzeigen, Abonnementsgebühren und die Beiträge für die Marketingexemplare.

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